Univ. Prof. Dr. Ronald Dorotka

Univ. Prof. Dr. Dorotka Ich verstehe einerseits, dass bei einer Wartezeit Unzufriedenheit herrscht, andererseits möchte ich auch folgendes zu bedenken geben: Wir Ärzte in den Praxen sollen die Ambulanzen entlasten; das tun wir, indem wir Akuttermine anbieten. Am selben Tag erhält jeder Patient seine entsprechende Schmerztherapie. Medizin ist naturgemäß nicht planbar, wir wissen nicht wieviele Akutpatienten mit Schmerzen heute zu uns kommen. Deshalb sind Wartezeiten nicht vorhersehbar. Wir haben aber auch täglich unzählige Patienten, die sich bereits 2-3 Wochen davor ihren Termin ausgemacht haben. Auch diese Patienten haben meist Schmerzen und erwarten von uns Pünktlichkeit. Welche Möglichkeiten haben wir also, um Ihre Wartezeit von 3,5 Stunden zu verkürzen?: Andere Patienten müssen länger warten? (auch nicht ganz fair); zusätzliche Ärzte anstellen? (wir dürfen keine Ärzte anstellen, so stehts im Gesetz, außerdem ist in Zeiten des Ärztemangels das Angebot auch eingeschränkt). Sie wieder in eine Spitalsambulanz schicken? (keine wirkliche Alternative, weil dort haben Sie als Patient ohne Termin mit einer noch längeren Wartezeit zu rechnen). Wie erwähnt, ich verstehe Ihren Ärger, aber leider haben wir keine wirkliche Lösungsmöglichkeit und es wird in absehbarer Zeit immer wieder Akutpatienten geben, die einige Stunden warten müssen (dafür aber garantiert behandelt werden). Im übrigen ein Angebot, das nicht von allen Ordinationen in Wien angeboten wird. Deshalb finde ich persönlich schade, dass ich mit einer schlechten Bewertung für ein strukturelles Problem bestraft werde, das nicht in unserem Entscheidungsbereich liegt. Wenn Sie einen Lösungsvorschlag haben, können Sie mich gerne kontaktieren.